Auf Bali surfen: Unsere besten Tipps für einen gelungenen Surftrip

by Heidi

Surfen im warmen Wasser und vor tropischer Kulisse ist einfach ein Traum! Als erstes kommt mir dafür immer eine Destination in den Sinn: Seit ich das erste Mal auf Bali surfen war, hat mich die Insel fasziniert! Anfangs konnte ich mir sogar vorstellen, hier einmal längere Zeit zu leben – wie ich es im Rahmen meiner Weltreise getan habe. Mittlerweile hat sich Bali, nun sagen wir mal, ziemlich weiter entwickelt. Trotzdem fahre ich immer wieder hin, und das obwohl die Insel zwei Gesichter hat.


Bali hat zwei Gesichter: The Beauty and the Beast

Bali ist ein Hot Spot auf der internationalen Surflandkarte: Bekannt für extrem konsistente Wellen sowie gut erschlossene Surfspots für jedes Level, und das Ganze bei Wassertemperaturen um die 27 Grad. Dazu der reizvolle Gegensatz zwischen Natur, Tradition und pulsierender Moderne. Von saftig-grünen Reisterrassen und hinduistischen Tempeln gelangst du schnell in Städte, die mit allen westlichen Annehmlichkeiten zu annehmbaren Preisen locken.

Weil auf Bali fast jeder glücklich wird, ist die Insel längst kein Geheimtipp mehr. Es wimmelt vor Touristen und der Bauboom schluckt immer mehr Natur und authentische Gegenden. Wer das erste Mal durch die Hauptstadt Kuta fährt, reibt sich ungläubig die Augen: Dicht aneinander gepresste Shops, Restaurants und Hotels, chaotischer Verkehr, schlechte Luft und mittelmäßige Strände. Kommt dazu noch der obligatorische „Bali-Belly“ und eine Abreibung durch die teils anspruchsvollen Wellen, bist du schnell etwas entzaubert.

Johannes Leak_Bali now and than_smallBali – Now and Than (Bild aus dem Blue Yearbook 2017, vom Surfkünstler Johannes Leak)

Bali hat diese zwei Seiten. Und trotzdem lasse ich mit etwas Zeit und Geld sofort alles stehen und liegen, um wieder auf Bali surfen zu können. Einige der beliebtesten Orte dafür empfehlen übrigens die Indo-Junkies in ihrem Surf Guide Bali. Und in diesem Beitrag verrate ich dir, wie du die beliebte Indo-Insel von ihrer schönsten Seite erlebst. Hier kommen meine ultimativen Tipps, die deinen nächsten Surfurlaub auf Bali zum vollen Erfolg machen!


1. Wohne außerhalb von Kuta!

Kuta ist Balis Epizentrum für Shopping und Party. Durch dichten Verkehr ist die Luft zum Schneiden dick, Touristen rösten an der Hotelpromenade in der Sonne und abends erobern feierwütige Australier die Straßen. Not our style. Deshalb mache ich einen großen Bogen um Kuta und wähle zum Beispiel das westlich gelegenere Canggu als Homebase. Ja, das Örtchen ist mittlerweile ein Hipster Hotspot, aber noch eeetwas ruhiger und nicht weit von grünen Rückzugsorten im Westen entfernt. An jeder Ecke stehen farbenfrohe Opfergaben, der würzige Duft von Räucherstäbchen hängt in der Luft und an kleinen Tempeln lassen sich traditionelle Prozessionen beobachten. Es gibt sehr gute Ausgehmöglichkeiten und wenn es doch mal ins tobende Kuta gehen soll, bist du mit Roller oder Taxi in unter einer Stunde dort.

Bali Surfspot Map (Quelle: Kima Surfcamps)

Abwechslungsreich: Wer auf Bali surfen will, hat die Qual der Wahl (Surf Spot Map von Kima Surfcamps)

Wer auf Bali surfen will, für den ist Canggu ebenfalls eine sichere Wahl: Neben den tollen Reefbreaks (BB Temple, Batu Bolong, Old Mans) vor Ort hast du gleichzeitig eine strategisch gute Lage, um schnell die Beachbreaks von Kuta-Seminyak oder westlich gelegene Spot-Perlen wie Kedungu, Balian und Medewi zu erreichen. Alles über diesen Surfer-Ort findest du in meinem separaten Canggu-Guide.

Noch weniger bekannt als das beliebte Canggu ist das nahegelegene Berawa mit dem gleichnamigen Strand und Surfspot vor der Tür. Falls du hierher kommst: Nicht zu nahe am Finns Beachclub wohnen, wenn du ein Auge zu bekommen willst! Sehr lauschig ist es auf der Bukit-Halbinsel, zum Beispiel im Backpacker Paradies Bingin oder im bekannten Uluwatu. Allerdings eignen sich die Bukit-Surfpots an normalgroßen Tagen eher für erfahrene Surfer. Am  weitesten Weg vom Trubel, aber dennoch nah am Surf (und gerade im Winter eine gute Wahl!) ist Sanur im Osten.


2. Auf Bali surfen: Kenne den perfekten Rhythmus!

Jeden Tag ausschlafen und abends die Party als letzter verlassen? Eine schlechte Idee, zumindest wenn du auf Bali surfen und möglichst viele Wellen ergattern willst…

2.1 Die besten Tageszeiten zum Surfen

Um Wellen zu bekommen, stehst du am besten um 05:30 Uhr für deine Morning Surf-Session auf. Anfangs ist es hart, sich so früh aufzuraffen, doch es hat viele Vorteile: Das Line Up ist relativ leer – was auf Bali 30 Surfer oder weniger heißt – und es ist noch kein Wind aufgezogen, der nachmittags öfters das Meer verbläst. All das erhöht deine Wellenausbeute enorm! Als Frühaufsteher erlebst du spektakuläre Farben am Morgenhimmel und das einzigartige Gefühl, dass die Welt mit dir wach wird. Und das Sonnenbrandrisiko ist deutlich geringer, was für empfindliche Hauttypen nicht unwichtig ist.

Nach dem Morgen-Surf hast du dir dein Frühstück verdient und quasi den ganzen Tag zum Chillen oder für Ausflüge zur Verfügung, bis dich die Afternoon Surf-Session ins Wasser lockt. Die Sonne steht nicht mehr zu hoch am Himmel, du hast dich ausreichend erholen können und rockst noch ein paar Wellen. Danach ein Sundowner mit einem kühlen Bintang am Meer… und die Repeat-Taste drücken.

Bali Surf Vibes: (1+2) Morning Glory in Kedungu, (3+4) Evening Chillout am Old Man in Canggu

2.2 Spotcheck am Vorabend

Natürlich solltest du am Abend vorher den Spot Check einplanen. So findest du heraus, wo die Bedingungen am nächsten Tag für dein Level am besten sind – damit sich das frühe Aufstehen lohnt ☺ Gute Quellen für den Spot Check sind lokale Tiden-Kalender und Online-Datenbanken wie Magic Seaweed. Am wertvollsten sind aber natürlich Tipps von Leuten, die sich mit Swell und Gegend auskennen – was mich zum nächsten Tipp bringt.


3. Vertraue zur Spot- und Wellenwahl den Locals!

Surfen auf Bali ist toll, wenn man mit den Wellen umzugehen weiß. Einerseits sollte man sie nie unterschätzen und sich andererseits kundige Hilfe holen, die vor Ort nicht einmal teuer sein muss.

3.1 Surfsaison auf Bali

Auf Bali surfen geht immer irgendwo und nach den Locals gibt es keine Haupt- und Nebensaison. Sie sprechen eher von der Trockenzeit (April bis September) und Regenzeit (Oktober bis März). In der Trockenzeit laufen die Spots an Balis Südwestküste beständig, während es in der Regenzeit hier zu verblasen und messy wird. Dann pilgern alle Surfer rüber an die ballernde Ostküste. Allerdings kann sich die Saison und die damit verbundene Surf-Logik dank Klimawandel & Co. auch etwas verschieben.

Am meisten los ist in den gängigen Ferienzeiten zwischen Juli und September und über Weihnachten und Neujahr, wenn die „Feiertagsflüchtigen“ urlauben. Zwischen Januar und März kommen hingegen die wenigsten Leute – wegen den Wellen, dem Regen und weil die Winterstürme dann leider viel Unrat an die Küsten spülen. Mit dem muss man auf Bali immer rechnen, aber im Winter sieht man teils den Strand vor lautet Plastikmüll nicht. Dann kommt man beim Beach Clean Up gar nicht mehr hinterher…

Bali surfen - Tanah Lot

Tanah Lot: Ein schöner Tempel mit einem zackigen Surfspot nebenan…

3.2 Wellen auf Bali: Mit Vorsicht zu genießen

Die Wellen auf Bali zählen zu den besten weltweit und sollten keinesfalls unterschätzt werden. Das gilt nicht nur für die Bukit-Pro-Spots wie Uluwatu und Balangan, die man sich zu Beginn der Surfkarriere ohnehin nur vom Land aus anschaut! Selbst die sonst freundlichen Beachbreaks der Kuta Bay werden bei großem Swell zu unreitbaren, in sich zusammenstürzenden Wasserwänden (Close Outs). Wer auf Bali surfen will, kann sich außerdem auf Dinge wie Strömungen, heftigen Shorebreak und „Freaksets“ – also unerwartet große Wellen – einstellen. Als Surfanfänger ist das kein Zuckerschlecken und eine gute Surfschule darum Pflicht!

Für Intermediates interessante Reefspots (z.B. Canggu oder Airport) haben den Vorteil, dass sie weniger shifty sind als Beachbreaks, der Take Off Punkt darum kalkulierbarer wird und es einen Channel zum ausruhen gibt. Aber die Wellen brechen hohler als auf sandigem Grund und weit draußen auf dem Meer! Dein Auge hat hier teils keinen Fixpunkt mehr und du brauchst für Hin- und Rückweg mehr Paddelpower. Bei zu niedrigem Tidenstand küsst man beim Wipe Out in den kraftvollen Wellen schon mal das Riff. Falls du noch nie auf einem Riff surfen warst: Hol dir hier Tipps von Precious Ocean.

3.3 Gute Surf Camps und Surf Guides auf Bali

Bevor man auf Bali surfen geht, sollte man die Spots mit Bedacht und passend zum Surfniveau auswählen. Lokale Surf Coaches helfen dir dabei, z.B. beim Urlaub in einem Surfcamp. Dort werden jeden Tag Surftrips für verschiedene Level vom Beginner bis zum Pro angeboten, und man fährt zu den besten Spots in der näheren und weiteren Umgebung. Was die Auswahl dennoch schwer macht, ist das Überangebot auf Bali. Platzhirsch ist Kima Surf mit diversen Camps auf der ganzen Insel. Wir waren selbst schon öfters dort: Der Zugang zum Meer in Canggu (nach etwas Fußweg) ist nice; und in Seminyak bist du mitten in der Stadt. Aber ehrlich gesagt ist es uns bei Kima viel zu trubelig und auch das Surf Guiding könnte deutlich besser sein. Daher empfehlen wir mittlerweile nur noch kleinere Surfcamps mit gutem Gewissen. Wie diese hier (von A bis Z sortiert):

  • Chill House: Ein etwas hochpreisigeres aber schickes Boutique Surf and Yoga Retreat, mitten in den Reisfeldern gelegen. Binnen 5 Minuten ist man dennoch am Echo Beach von Canggu.
  • Dream Sea: Ein Tipp auf der Bukit Peninsula in Uluwatu! Allein schon von der Inneneinrichtung ein Boho-Traum, und die Lage mit Meerblick ist wirklich genial.
  • Medewi Secret Surfcamp: Ein ganzes Stück westlich von Canggu liegt das einsame Medewi mit seinem schwarzen Strand, Kokospalmen, den längsten Lefthandern – und diese Unterkunft.
  • In Da Surf: In Canggu bei mittlerem Budget unsere erste Wahl, weil wir die Betreiber seit geraumer Zeit kennen. Wie es in diesem familiären Surfcamp so ist, haben wir hier eingehend berichtet.
  • Surf WG Bali: Im ruhigeren Nachbarort Berawa gelegen. Hier wird das WG-Motto voll durchgezogen wird – wie in einem Home away from Home, nur eben mit Zugang zu Wellen.
In Da Surf Bali: (1) Lauschiger Garten, (2) Chill-Ecke, (3) Inhaber Indra bei der Videoanalyse

Achtung: Prüfe beim Buchen genau, ob du bei deinem Surfcamp auf Bali eventuell nur Surf Guiding bekommst, also lediglich den Spot-Transfer, eine Erklärung zum Spot und höchstens minimales Feedback zu deiner Board-Performance. Das ist sehr oft der Fall. Du brauchst aber stattdessen Surf Lessons, falls du auf Bali wirklich surfen lernen oder deine Surftechnik deutlich verbessern willst! Such dir dafür ein qualifiziertes Surfcamp oder eine Surfschule wie die Rip Curl School of Surf oder Bali Green Surf (hier fließt ein Teil des Geldes sogar in Community Projekte). Ansonsten kannst du dir, vor allem wenn du privat wohnst, auch einen Surf Coach holen, z.B. von Ayok Stay & Surf.


4. Hol dir einen Roller mit Boardrack

Wenn du auf Bali surfen und dabei flexibel sein willst, führt kein Weg am eigenen Roller mit Boardrack vorbei. Du kannst dir an jeder Ecke günstig einen mieten, solltest nur auf ein paar Dinge achten: Sind die Reifen in Ordnung? Funktionieren die Bremsen gut? Ist die Federung noch nicht ganz im Eimer? Am besten vorm Mieten eine Proberunde drehen. Das Boardrack sollte gute gepolstert sein, um dein Brettchen vor Dellen beim Transport zu schützen. Und am besten lässt es sich bei Nichtgebrauch einklappen. Dann steht einer netten Tour nichts mehr im Weg!

Bali Surfen 1x1: Auf einen Roller mit Boardrack passen bequem zwei Surfbretter

Bali Surfen 1×1: Auf einen Roller mit Boardrack passen bequem zwei Surfbretter

Bitte halte beim Rollerfahren aber ein paar Sicherheitsregeln ein: (1) Nie ohne Helm und (2) langsam fahren. Auf Bali passieren Touristen immer wieder üble Unfälle, weil sie ihre Fahrtkünste über- und den Verkehr unterschätzen. Oder aus Scheu vor einer Helmfrisur den Kopf nicht schützen. Speziell für die Mädels: (3) Bitte lasst bei der Fahrt eure Handtasche nicht von der Schultern baumeln. Einige Idioten könnten probieren, euch dabei die Tasche wegzureißen. Kam alles schon vor und führt zu bösen Stürzen. Packt euren Kram bei der Fahrt lieber ins Helmfach oder an den Haken unterm Lenker. Zur Not lieber einen stramm sitzenden Rucksack tragen als einen losen Turnbeutel!


5. Halte Ausschau nach Secret Spots

Böse Zungen behaupten ja, dass es auf Bali schon längst keine geheimen Surf Spots mehr gibt. Das mag vielleicht für Breaks gelten, die für Anfänger und Intermediates geeignet sind. Erfahrene Surfer können auf Bali allerdings noch die ein oder andere Spotperle ausfindig machen. Dabei kann man sogar auf die Welt-Surfelite treffen:

Ich bin mal zu einem abgelegen Beachbreak gefahren. Als ich ankam waren überall Kameramänner und die Wellen waren einfach unglaublich: Groß, hohl, steil, schnell und meiner Meinung nach angsteinflößend. Für die ganzen Kameramänner gab es eine einfache Erklärung: Kelly Slater ist an jenem Tag dort gesurft. Ich fasste sehr schnell den Entschluss, dass die Wellen einfach viel zu schwer für mich sind und ich hier nichts verloren habe. Ein halbes Jahr später stand ich wieder an dem Strand – dieses Mal ohne Kelly und die Kameramänner –  und war entschlossen, es zu versuchen. Die Wellen waren wieder ziemlich groß. Es kostete mich viel Überwindung , aber ich paddelte raus und nahm sogar eine Welle. Ich war unglaublich stolz, obwohl es für die anderen Leute im Line-up sicher einfach nur ein ganz normaler Surftag war. Mittlerweile ist dieser Ort mein allerliebster Surfspot!“ (Tanja, Salzwasseramazone & Barrel-Freak)

Tanja beim Rocken an ihrem Secret Spot, der natürlich geheim bleibt

Tanja beim Rocken an ihrem Secret Spot, der natürlich geheim bleibt

Es gibt also noch Secret Spots auf Bali. Allein wirst du sie allerdings schwer finden. Frage Locals, die du gut kennst, oder Surf Guides aus deinem Camp. Und taste dich wie Tanja langsam an die herausfordernden Wellen heran! Das Meer belohnt diejenigen, die es respektieren und geduldig sind!


6. Beschaff dir eigenes Surf Equipment!

Balis gute Infrastruktur und die vielen Touristen, die auf Bali surfen wollen, haben den Vorteil, dass es an jeder Ecke Surfshops gibt. Preislich sind Surfklamotten und Surfboards um einiges günstiger als in Europa – dein Trip ist also eine prima Gelegenheit, dir eigenes Equipment zu beschaffen.

6.1 Surfkleidung auf Bali kaufen

Rashguards, Boardshorts, leichte Neoprensuits und Surfbikinis findest du vor allem in Kuta und Seminyak, wo alle internationalen Surfmarken vertreten sind und teilweise Outlets betreiben. Für Surf Bikinis schaue ich nach kleinen lokalen Labels, da sie individueller sind und den großen Brands in Sitz und Preis in nichts nachstehen. Gleichzeitig sind sie nette Reiseandenken! Mit Liebe auf Bali produziert werden übrigens die Surf Bikinis von Zealous, die jedem Wipe Out standhalten. Und seit Kurzem betreibt Marie, die Zealous Gründerin, in Uluwatu auch den Zealous Women Surfshop.

6.2 Surfboard auf Bali kaufen

Es ist eine prima Idee, auf Bali das erste oder nächste Surfboard zu kaufen. In Surfcamps und Surfschulen bekommst du zwar Leihbretter gestellt, aber sie gehen durch die Hände unzähliger Schüler und sind dementsprechend abgeliebt. In Maßen ist das kein Problem, aber sobald das Board unzählige Male geflickt wurde, verliert es an Performance – es wird schwer, instabil, läuft im Wasser unruhig und geht bei einem Crash schneller kaputt.

Bali surfen - Luke Studer

Surfboard Shopping bei Luke Studer

Mit dem eigenen Surfboard wirst du feststellen: Die Wellen von Bali surfen sich damit leichter, du machst zügiger Fortschritte und ein Kauf amortisiert sich angesichts der gesparten Leihgebühren schnell. In Kuta kostet ein neues Surfboard ungefähr so viel, wie du in Deutschland für ein gebrauchtes hinlegen musst.

Lokale Shaper & Shops auf Bali

Schau dich nach lokalen Shapern um, die verschiedene Bretter vorrätig haben oder eines nach deinen Vorstellungen anfertigen. Viele sind in Kuta, Canggu oder auf der Bukit Halbinsel angesiedelt. Basierend auf meinen Erfahrungen und denen von Freunden kann ich dir folgende Shaper empfehlen:

  • Danu Sworo. Er setzt mit viel Liebe zum Detail jeden Designwunsch um. Eine solide Wahl für ein Mini Malibu oder ein Longbord!
  • Flanagan Surfboards. Jason Flanagan hat eine lange Shaper-Karriere hinter sich, und seinen Brettern vertraut auch die Creme de la Creme der Profi- und Free Surfer!
  • Hauna Surfboards. Klassische Shapes, an denen eine Freundin von mir schon seit Jahren ihre Freude hat. Schöne Funshapes und Hybrid Surfboards.
  • Lost Surfboard / Mayhem Shapes. Richtig gute Bretterbude. Lost Surfboards werden auf Bali genauso designed und gefräst wie in Kalifornien, aber mit den günstigeren Blanks produziert.
  • Luke Studer / Stoody. Bekannter Surfboard Shop in Kuta, der viele Surfboards auf Lager hat aber auch Custom Shapes anbietet. Hier solltest du hingehen, wenn du schon ziemlich genau weißt, was du suchst – denn die Beratung ist anderswo besser. Die Bretter selber sind okay, Pressure Bumps zeigen sich aber schon sehr schnell. Vergleichbare Alternative sind Dylan Surfboards.
  • BET Surfboards. Hier gehen Surfer mit besonders schmalem Geldbeutel hin.

Alternativ kannst du in einen gut sortierten Surf Shop gehen, wo diverse gebrauchte und neue Surfboards von verschiedenen Marken gibt. Zum Beispiel Boardriders und der Naruki Surfshop, über den ich nur Positives gehört habe. Oder schau in die Facebookgruppe Bali Surfboards Buy and Sell: Hier verkaufen viele Leute ihre Bretter nach nur einem Surfurlaub um Schnäppchenpreis und Shops kündigen Sonderaktionen an. Lies dir vorher unseren Guide zum Kauf von Second Hand Surfboards durch, damit du keine alte Gurke erwischst!

Extra-Tipp: Kaufe dein Surfboard möglichst zum Urlaubsbeginn! Schließlich willst du mit dem eigenen Brett so lange wie möglich auf Bali surfen und gerade wenn du dir eins shapen lässt, musst du ungefähr ein bis zwei Wochen zur Anfertigung einplanen.

Sind Surfboards aus Bali von minderwertiger Qualität?

Jein. Viele Leute haben mit ihrem Surfboard aus Bali Freude. Es fährt und erfüllt seinen Zweck. Doch andere regen sich darüber auf, dass die Bretter ein Fehlkauf waren: Sie bekommen zu schnell Pressure Bumps, sind ungewöhnlich ding-anfällig und brechen besonders leicht. Wir können diese Erfahrung leider insofern bestätigen, als dass unsere Bretter aus Bali ebenfalls nach kurzer Zeit aussahen, als hätten sie mehrere Jahre auf dem Buckel. Trotzdem hatten wir damit Spaß im Wasser 😉

Unbestritten werden auf Bali gern billig produzierte Blanks aus China eingesetzt, die eine geringere Qualität haben als z.B. die Schaumkerne der Surfboards in Kalifornien oder in Australien. Ich hatte das Gefühl, dass sie schneller nachgeben und mein altes Bali-Brett war bereits nach einer Woche von Pressure Bumps übersät. Außerdem kommt es dazu, dass die Blanks bei einer ungeschulten bzw. zu langsamen Verarbeitung auf Bali manchmal Feuchtigkeit ziehen und entsprechend schwer bis porös werden.

Bali surfen - Boards

Ein minderwertiges Brett ist mehr bei der Ding Repair als im Wasser

Kurz gesagt: Es gibt gute Shaper und Bretter auf Bali, aber die eingesetzten Rohstoffe und Verarbeitungsbedingungen sind nicht die besten. Vielleicht wird dein günstiges Brett darum nur ein Urlaubsflirt oder eine kürzere Affäre sein! Frag beim Kauf ruhig mal nach, woher die Blanks kommen, und wirf einen Blick in die Werkstatt, sofern das geht. Aktuell fahre ich übrigens ein Surfboard aus Byron Bay, das im Rahmen einer Sales-Aktion nur minimal mehr gekostet als auf Bali. Und trotz mehrmonatigen Einsatzes zeigt es nahezu keine Druckstellen.


7. Leb das süße Foodie und Hipster-Leben!

Ich gebe zu: Ich will nicht nur auf Bali surfen, sondern auch lecker essen und mit Freunden ausgehen. Canggu ist dafür mein persönlicher Hotspot und schwer angesagt. Das erkennt man an den gestylten Hipstern, die sich zu jeder Tages- und Nachtzeit unter das lässig bis leicht verlottert aussehende Surfervolk mischen. Und an der florierenden Gastro- und Partyszene. Hier meine liebsten Läden für Soul Food und zum Feiern – noch mehr Tipps findest du in meinem Canggu Guide. Und wenn du wissen willst, welcher Laden gerade angesagt ist, schau beim Gu Guide Bali vorbei!

7.1 Restaurants in Canggu

Betelnut: Canggu Klassiker, mit Zufriedenheitsgarantie. Gesundes Powerfood mit großer vegetarisch-veganer Auswahl, das vor frischen Zutaten strotzt und toller Ausblick.

Crate: Der Frühstücksfavorit im graffiti-beschmierten Beton Look. Bester Kaffee in Canggu, fruchtig-farbenfrohen Acai-Bowls, Wahnsinns-Eggs Benedict und vieles mehr.

Koi: Kleiner Laden mit extrem leckeren, gesunden Essen – z.B. Smoothie Bowls und Sushi. Allein dafür lohnt es sich, mal etwas weiter weg vom Strand zu fahren

Milk & Madu: Soll es mal etwas Besonderes sein? Dann geh in diesen Feinschmecker-Tempel nach Berawa! Das Essen kostet etwas mehr, aber schon eine einfache Limo ist hier ein Genuss…

Lecker und farbenfroh: Die Greenie Bowl im Koi

Lecker und farbenfroh: Die Greenie Bowl im Koi

7.2 Ausgehen in Canggu

Deus Ex Machina Temple of Enthusiasm: Abgefahrene Kombi aus Motorradladen, Surfshop, Restaurant und Club. Zum Taco-Tattuesday gibt’s kostenlose Tattoos und Tacos, Sonntags Live Konzerte im wunderschönen Garten.

Gimme Shelter: Punkrock in Canggu! Dieser Laden bekommt internationale und indonesische Punk Bands an den Start und prägt die Szene. Etwas versteckt in Richtung Echo Beach.

Pretty Poison: Neue Bar mit großem Skater Pool. Klasse für abwechslungsreiche Abende mit Movies, Musik und Skate Sessions. Nicht zu nah an die Skate Bowl hocken – hier fliegen Bretter!

Single Fin: Hipster Heaven auf Bali. Surfen am Surfspot Uluwatu – oder den Pros von der Terrasse aus dabei zuschauen – und danach kühle Drinks in chilliger Atmosphäre. Legendäre Sunday Sessions mit Live Musik und DJs!

Neben diesen Evergreens entdecke ich in Canggu und Umgebung immer wieder Neues. Halte einfach die Augen offen oder checke Online Guides wie The Bali Bible oder den GU Guide!


8. Achte auf deine Gesundheit!

Wer auf Bali etwas vom Urlaub haben möchte, sollte Vorkehrungen in Punkto Gesundheit treffen. Folgende Themen sind zwar doof, aber kein Beinbruch, wenn man damit umzugehen weiß.

8.1 Bali Belly? Muss nicht sein!

Bali-Belly, die typischen Magen- und Darmbeschwerden, kommen häufig vor und werden meist vom Wasser verursacht. Verwende kein Leitungswasser zum Zähneputzen, sondern Mineralwasser und lasse unter der Dusche brav den Mund zu. Ebenfalls ungenießbar ist das Meereswasser, das durch Abwässer und in den Ozean geworfene Opfergaben verunreinigt ist. Besonders dreckig ist es nach heftigem Regen, der sämtlichen Schrott ins Meer spült.

Alle die auf Bali surfen schlucken aber unvermeidlich von dieser Brühe, deshalb solltest du dir als Gegenmittel in einer Apotheke oder Drogerie vor Ort Kohletabletten (z.B. „Norit“ oder „Diatabs“) besorgen. Sie ziehen Bakterien aus dem Magen, sind super verträglich und werden von lokalen Ärzten empfohlen. Ich werfe welche ein, wenn es Dauerregen gab oder das Wasser übel riecht. Damit hat der Bali Belly keine Chance! Noch besser: Trinke jeden Tag mindestens eine junge grüne Kokosnuss („Kelapa Muda“), die ebenfalls antibakterielle Stoffe enthält und den Magen schützt.

Kleines Kokos-Nüsschen gefällig?

Kleines Kokos-Nüsschen gefällig?

8.2 Tollwut-Impfung zur Vorsorge

Bei den Reise-Impfungen solltest du Tollwut nicht vergessen. Obwohl die lokalen Behörden viel zur Eingrenzung der Krankheit tun, streunen doch noch einige Hunde herum. Verkneife dir Streicheleien, wenn du das Tier nicht kennst – sind sie noch so süß und charmant. Ich rate nach schlechten Erfahrungen zudem vom Besuch von Monkey Forests (z.B. in Ubud) ab, da Affen als ebenfalls potenzielle Tollwutträger dort sehr aggressiv sind, Besucher anspringen und manchmal beißen.

8.3 Wunden selbst behandeln versus Arztbesuch

Reefcuts und Wunden gehören behandelt, um Infektionen zu vermeiden. Kleinere kannst du selbst mit Desinfektionsspray aus der Reiseapotheke reinigen, Fremdkörper (z.B. Korallensplitter, Seeigelstachel) herausholen und mit Heilsalbe versorgen. Sobald Entzündungszeichen auftreten oder es sich um größere Blessuren handelt, scheue dich nicht, einen Arzt zu rufen! Dasselbe gilt, wenn du Bali Belly & Co. nicht selbst in den Griff kriegst oder heftiges Fieber bekommst, was ein Anzeichen von Dengue oder Malaria sein kann.

Wir haben auf Bali top ausgebildete Ärzte getroffen, die uns rasch wieder fit bekamen. Du findest sie zum Beispiel beim BIMC oder über Tipps in deiner Unterkunft. Bali Docs machen Hausbesuche, sind super schnell da und du bezahlst direkt in Cash. Es sei denn, es steht was Größeres an – dann legt deine Auslandskrankenversicherung die Kosten aus. Schließ vor dem Trip unbedingt eine ab!


9. Wage dich aus dem Wasser und erkunde die Insel!

Klar, einmal im Paradies angekommen willst du am liebsten nur auf Bali surfen und eigentlich im Wasser bleiben. Doch diese magische Insel hat einfach so viel zu bieten, dass man unbedingt Erkundungstouren zum Kennenlernen von Land und Leuten einplanen sollte. Dafür werden bei Get Your Guide übrigens die besten Erlebnisse angeboten!

9.1 Kleine Touren nach der Surf Session

Kleine Touren mit maximal einer Stunde Fahrtzeit unternehme ich von Canggu aus: Zum Beispiel zum malerischen Meerestempel Tanah Lot, der Romantikern zum Sundowner die perfekte Kulisse bietet. Pssst: Surfen geht hier auch! Ebenfalls schnell erreicht ist die Bukit-Halbinsel mit ihren prominenten Pro-Surfspots: In Balangan kann man sich am schönen Strand entspannen, wahnwitzigen Wellenkünstlern zuschauen und bei Ebbe in Reef-Pools planschen. Uluwatu steht wegen dem Tempel und der Single-Fin Bar immer auf dem Programm. Und ab Jimbaran fahren kleine Holzboote aufs Meer; dort kannst du ebenfalls prima frische Meeresfrüchte am Strand genießen.

Short Trips: (1) Uluwatu Tempel, (2) Balangan Wave Pools, (3) Jimbaran Beach, (4) Tanah Lot 

9.2 Große Touren für mehr Abwechslung

Wenn du Zeit für größere Touren hast, lohnt sich zum Beispiel Ubud, der in Reisterrassen versteckte Yoga und Veggie-Himmel. In dieser grünen, kulturellen Oase bleiben die Meisten länger als geplant – hier ist der Vibe relaxt, das Essen yummy, die Tempel farbenfroh und Flanieren sooo schön… Details verrät dir Sebastian von Off the Path.

Oder wie wäre Amed im Nordosten Balis? Mit glasklarem Wasser, Korallengärten und großer Artenvielfalt ist der Fischerort perfekt zum Schnorcheln oder Tauchen. Inmitten atemberaubender Hügellandschaft kannst du abseits vom Massentourismus entspannen oder eine Tour zum nahen Vulkan Gunung Agung planen. Achtung: Er ist aktiv und bricht immer wieder aus! Für eine Wanderung in der Gegend solltest du außerdem fit sein und dir unbedingt einen erfahrenen Guide besorgen!

Nusa Lembogan, das kleine authentische Inselidyll. Eine kurze Schnellboot-Fahrt von Bali entfernt findest du hier neben Mangrovenwäldern, Tempeln und schönen Sandstränden ein paar sehr gute Reefbreaks für erfahrene Surfer (für mehr Infos lies z.B. diesen Beitrag von Indojunkie). Einfach einen Roller leihen und entdecken!

Gili Islands, das abwechslungsreiche Inseltrio nahe Lombok. Für traumhafte Postkarten-Fotos, die alle Daheimgeliebenen neidisch machen. Autos gibt es keine, dafür weiße Traumstrände und knallblaues Meer – perfekt zum Seelebaumeln lassen. Am belebtesten ist die Hauptinsel Gili Trawangan, beschaulich wird es auf Gili Meno und Gili Air.

Längere Touren: (1) Gili Islands, (2) Ubud Regenwald, (3) Gunung Agung

Auf Bali surfen ist ein Klassiker!

Meine Ode an diese Insel beweist, dass ich immer noch auf Bali surfen, schlemmen, ausgehen und Neues entdecken könnte. Und daran arbeiten muss, das irgendwie hinzubekommen. Generell ist Bali für jeden Indonesien-Trip ein guter Ausgangspunkt, da von dort aus viele günstige Inlandsflüge bzw. inländische Fähren starten. Zum Beispiel nach Flores, Java oder Lombok -bzw. auf die Mentawai Islands.

Ich hoffe, meine Tipps konnten dich für Bali begeistern oder – falls du schon längst ein Fan bist – dir Inspirationen liefern, wie dein nächster Trip noch schöner werden kann.

Hat dir der Beitrag gefallen? Hast du eigene Tipps für meine indonesische Lieblingsinsel – Dinge die man unbedingt tun oder lassen sollte, geheime Ausgeh-Highlights oder Must-Surf-Spots? Ich freue mich auf Feedback, Kommentare und Likes!

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4 comments

Ost-Java: 6 Gründe, warum du unbedingt hinreisen solltest! - Indojunkie.com 25. Februar 2017 - 6:30

[…] mit ausgeprägter Infrastruktur und teils westlichen Standards bei den Unterkünften. Besonders Surfer lieben Bali, sowohl Anfänger im Wellenreiten, als auch die richtigen […]

Reply
Adrian 30. November 2017 - 0:47

Hey Heidi, schöner Artikel! Und ich kann dein Fazit nur bestätigen: Wenn man sich nicht wie der typische Tourist verhält, kann Surfen auf Bali wunderschön sein. Ich hab bei Bali Green Surf gelernt und kann sie nur empfehlen. Mich zieht es immer wieder nach Bali und für mich sind es Freunde geworden. Meine Tipps zum Surfen lernen auf Bali gibt’s hier: https://moverii.de/surfen/surfen-lernen/

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Indo Fever: Warum Indonesien das perfekte Reiseziel für Surfer ist | Reiseblog Travelicia 2. Februar 2018 - 9:33

[…] sind noch einsam und verlassen – doch jede hat ihren ganz eigenen Charme! Viele Leute reisen zum Surfer-Paradies Bali, wo westliche Annehmlichkeiten gepaart mit hinduistischer Kultur und tropischem Flair warten. Ja, […]

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jayapuratogel 2. April 2019 - 12:36

thank you so much. im from indonesia n i really apreciate u tell about my culture. https://jayapuratogel.com/

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